Mr. Holmes‘ Krimi Adventskalender vom homunculus verlag

Und hier mal wieder eine Rezension …

Ich bin ja schon seit vielen Jahren bekennende Sherlockianerin. Leider bin ich bei weitem nicht mehr so aktiv, wie ich es einmal war. Wie auch? Ich freue mich ja immer diebisch, wenn ich hier das regelmässige Posten hinbekomme. Früher habe ich sogar für meine Freunde, die so gar kein tieferes Interesse an dem größten aller Detektive hatten, zu Sir Arthur Conan Doyles Geburtstag ein Sherlock Holmes Quiz veranstaltet und die Armen mit meiner überbordenden Begeisterung quasi gezwungen daran teilzunehmen. Sie fanden meine Fragen immer zu schwer … Auch, wenn ich also nicht mehr so aktiv bin, ist meine Leidenschaft für den viktorianischen Detektiv nicht verloschen, sondern lodert auf kleiner Flamme weiter. Ich verfolge gespannt, was sich so tut in der sherlockianischen Welt. Als daher die Frage kam, ob ich den Mr. Holmes‘ Krimi Adventskalender rezensieren möchte, habe ich mich gefreut. Vielen Dank an den homunculus verlag für das Rezensionsexemplar!

Texte: Joseph Felix Ernst, Sebastian Frenzel & Philip Krömer
Titel: Mr. Holmes‘ Krimi Adventskalender
Illustrator: Hans Baltzer
Verlag: homunculus verlag
Seiten: 50 (Ein Deckblatt und 24 Blätter – das hätte vermutlich jeder deduziert!)

Der Mr. Holmes‘ Krimi Adventskalender ist, wie der Name vermuten lässt, ein Adventskalender. Er hat einen stabilen Aufsteller aus dickem Papier und eine Ringbindung, so dass man täglich ein Blatt umdrehen kann und jeden Tag eine neue Geschichte zum Rätseln auf seinem Schreibtisch oder – wer es viktorianischer mag – dem Sekretär oder der Anrichte stehen hat. Jeder Tag bietet eine kleine Geschichte, in der Mr. Holmes und natürlich Dr. Watson in wenigen Worten ermitteln und der geneigte Leser am Ende knobeln kann, ob er auf die gleiche schlaue Lösung wie der britische Meisterdetektiv kommt. Eine wirklich nette Idee!

Der Stil der Geschichten unterscheidet sich sehr. Man merkt deutlich, dass verschiedene Autoren am Werk waren. Und auch die Art der Aufgaben unterscheidet sich von Geschichte zu Geschichte. Mal muss ein Code geknackt werden und ein anderes Mal aus kleinen Details das Geschehen kombiniert werden und einmal braucht man sogar Fachwissen über Bieber, um den Fall zu knacken. Mein persönliches Highlight ist der 9. mit einer gut zu deduzierenden Geschichte und dem moralisch und nicht nach dem Gesetz urteilenden Detektiv.
Sehr schade ist, dass nicht alle Geschichten in das 19. Jahrhundert, die große Wirkungszeit des privaten Ermittlers aus der Baker Street, passen: Da tauchen Lautsprecher und Insulin auf, das Auto – wenn es schon vorkommt, wird nicht als Automobil betitelt und manche der Leute verhalten sich eher anachronistisch. Das ist ein Wermutstropfen!
In vielen der kleinen Geschichten sind literarische Anspielungen auf Krimis und Sherlock Holmes verborgen. Sie bringen beim Lesen den geneigten Leser zum Lächeln.
Das durchgängige vierfarbgedruckte Design des Kalenders ist recht modern. Es passt durchaus zum Thema Krimi und Weihnachten, bezieht sich jedoch nicht auf den Mann mit Pfeife und Deerstalker im besonderen oder das viktorianische Zeitalter im allgemeinen. Das Papier fasst sich angenehm an.
Für einen sherlockianischen Sammler ist der Adventskalender sicherlich eine amüsante Kuriosität. Aber jeder, der gerne die Vorweihnachtszeit zelebriert und sich und sein innere Kind an den kleinen schönen Dingen dieser Zeit erfreut, ist mit diesem Adventskalder gut bedient. Wenn mann dann noch wie ich als Jugendlicher Wolfgang Eckes Krimi-Rätsel verschlungen hat, ist diese Sammlung von Mini-Geschichten ein großer Spaß. Und besser als ein Schokoadventskalender ist der Mr. Holmes‘ Krimi Adventskalender für die schlanke Linie allemal!

Mehr zu den Büchern vom homunculus verlag gibt es hier.

So, dann ist erst einmal alles gesagt. Bis zum nächsten Mal!

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