Klausmüller – Ein Esel sucht ein Pferd von Pebby Art

Einer meiner guten Vorsätze für das neue Jahr ist es wieder Rezensionen für Literaturjunkie zu schreiben. Und am besten ist das ja bei solchen Vorsätzen nicht viel darüber zu reden und darüber nachzudenken, sondern einfach zu machen. Also: Here we go!
Ich bin mit Pebby Art über das Rezensionsforum Rezi Suche zusammen gekommen. Wir haben uns ein paar Mal geschrieben und ich kann nur sagen, dass Pebby sehr sympathisch ist …

Autor: Pebby Art
Illustrationen: Pebby Art
Titel: Klausmüller – Ein Esel sucht ein Pferd
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 210

Klara ist elf Jahre alt und hat es geschafft ihre Eltern zu überzeugen, den Familienurlaub am Strand auf Mallorca zu verbringen. Kein Wunder, dass sie stinksauer und bockig wird, als es plötzlich nun doch zu der unbekannten Großtante Agnes gehen soll. Familiensache und so. Doch beim ungeliebten Feriendomizil angekommen erwarten Klara gleich mehrere Überraschungen: Tante Agnes hat Pferde! Wie toll ist das denn? Und Joey, der Junge, der die Pferde versorgt, ist auch noch so nett und wirklich cool. Ist das nicht super? Aber die größte Überraschung ist dann doch, dass Klausmüller, Klaras Stoffesel und guter Gefährte in allen Lebenslagen, nach einem Sturz durch eine Ritterrüstung zu Leben erwacht. Und es stellt sich heraus, dass er nicht nur knuddelig ist, sondern einen sehr eigenen Kopf hat und das Herumschwingen an Lampen und Kekse liebt. Ist das nicht – äh, abgefahren? Und wäre das nicht schon Abenteuer genug, verschwindet auch noch das Fohlen Favorit und nur Klausmüller hat gesehen, dass nachts auf der Weide noch ein Mann war und seine Aufmerksamskeitspanne unterscheidet sich nicht sehr von der eines Frettchens …

Der Plot ist klar und stringent, genau so wie man ihn sich in einem Kinderbuch wünscht. Die Dinge passieren nacheinander und folgen ihrer inneren Logik. Die Rätsel werden gelöst, indem Spuren gefunden und verfolgt werden. Es ist ein sehr zahmer Krimi; es passieren keine schrecklichen oder wohlmöglich verstörenden Dinge. Die Entführung des Fohlens ist nicht schön, aber das Problem wird ja von Joey und Klara kompetent gelöst.
Die lustigen Verrücktheiten um und von Klausmüller sorgen dafür, dass das Buch aus der Masse an anderen Kinderkrimis heraussticht. Ein lebendes Stofftier ist eben nicht alltäglich und mal etwas anderes – und bestimmt sogar der geheime Traum von vielen kleinen Menschen. Ich zumindest wäre außer mir vor Freude gewesen, wenn eines meiner Stofftiere ein Eigenleben entwickelt hätte. Und obwohl etwas so Magisches passiert, bleibt der Roman durch und durch „realistisch“ und auf dem Boden. Das habe ich beim Lesen sehr geschätzt: Kinder akzeptieren die Dinge, auch wenn sie außergewöhnlich sind. Und genauso ist es auch bei Klausmüller.
Die Geschichte wird schnörkellos erzählt. Der Stil ist klar und schmucklos, teilweise leider sogar ein wenig trocken. Die verwendete Sprache ist leicht zu verstehen – ideal, wenn man die ersten Bücher selbst liest.
Den Figuren – allen voran der Protagonistin Klara – hätte allerdings ein bisschen mehr Tiefe nicht geschadet. Ich war immer dann Feuer und Flamme, wenn man ein wenig Einblick in das Seelenleben der Figuren gewonnen hat. Klaras Reaktionen auf Joey, die sie selber nicht einschätzen kann, oder Klausmüllers Eifersucht auf die „Großen“, die er mit Pampigkeit versucht wettzumachen, waren immer die Momente, in denen das Buch zu atmen begann und ich weiterlesen wollte. Leider blieben sie in der Minderheit.
Ein echtes Highlight sind die liebevollen Illustrationen. Innerhalb der Kapitel sind kleine Zeichnungen, die das Geschehen immer mal wieder untermalen. Die Bilder sind schön anzuschauen und sind nicht nur süß, sondern teilweise auch sehr komisch.
Auch wenn Klausmüller nicht das Debüt der Autorin ist, ist es der Beginn einer Reihe – und vielleicht findet Pebby in den nächsten Teilen zu einem lockereren und lustigeren Stil. Dann wären die Klausmüllerbücher unschlagbar. Mit ihren lustigen Ideen und witzigen Einfällen hat sie mich beim Lesen öfter zum Grinsen gebracht.
Es gibt von Klausmüller übrigens kostenlos eine kurze Weihnachtsgeschichte, wenn ihr ihn mal kennenlernen wollt: Klausmüller – Ein Esel fürs Krippenspiel.

Mehr zu den Büchern von Pebby Art und zu ihrem Schreiben und Leben gibt es auf ihrem Blog.

So, dann ist erst einmal alles gesagt. Bis zur nächsten Woche!

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